Stefanie Linsboth

Religiosität und Frömmigkeit in der visuellen Herrscherrepräsentation Maria Theresias (1740–1780)

Maria Theresia wurde während ihrer Regierungszeit (1740–1780) in der Tradition habsburgischer Herrscherdarstellungen wiederkehrend als fromme und gottgläubige Herrscherin porträtiert oder durch die Einbindung ihrer Gesichtszüge in Heiligendarstellungen als Heilige visualisiert. Die Dissertation beschäftigt sich mit religiösen Kunstwerke der Epoche Maria Theresias und geht der Frage nach, welchen Anteil Religion und Frömmigkeit in einer Epoche kirchlicher Transformationsprozesse an der Herrscherrepräsentation hatten. Da Maria Theresia die habsburgischen Frömmigkeitstraditionen nicht einfach weiterführte, sondern neue Impulse setzte und Kirchenreformen vorantrieb, sollen die Auswirkungen auf die bildliche Präsenz der Pietas Austriaca – der dynastisch verstandenen Herrschertugend des Hauses Habsburg – und die visuelle Vermittlung des damit verbundenen habsburgischen Gottesgnadentums untersucht werden. Religiöse Kunst ist im Rahmen der Herrschaftsvisualisierung als Kommunikationsmittel zu verstehen und die beteiligten Akteur/innen (Auftraggeber/innen, Künstler/innen) sind ebenso zu berücksichtigen, wie der Betrachterkreis, für den die Altargemälde, Andachtsgrafiken, Deckenfresken oder Skulpturen geschaffen wurden.

Eingebunden ist die Dissertation in das FWF-Projekt „Herrscherrepräsentation und Geschichtskultur unter Maria Theresia (1740–1780)“, das derzeit unter der Leitung von Univ.-Doz. Dr. Werner Telesko am Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt wird.

Publikationen

Todespersonifikationen und Geschlechterbilder in der Grafik des 20. Jahrhunderts, phil. Dipl. Arbeit, Universität Wien 2011

Maria am Gestade. Architektur, Ausstattung und Entwicklung eines hochgotischen Chores, phil. Dipl. Arbeit, Universität Wien 2012

Der hochgotische Chor von Maria am Gestade in Wien – Bauintention und Nutzung, in: RIHA Journal0080 (5. Februar 2014), URL: www.riha-journal.org/articles/2014/2014-jan-mar/linsboth-maria-amgestade (date of access: 5 February 2014)

Redaktion

(gemeinsam mit Anna Mader-Kratky), Franz Matsche, Caesar et Imperium. Die Fassadendekoration und das Deckenbild im Festsaal der ehemaligen Reichskanzlei in der Wiener Hofburg (Veröffentlichungen der Kommission für Kunstgeschichte 10), Wien 2011

Herbert Karner (Hg.), Andrea Pozzo (1642–1709). Der Maler-Architekt und die Räume der Jesuiten (Veröffentlichungen der Kommission für Kunstgeschichte 11; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse 436), Wien 2012.

(gemeinsam mit Markus Jeitler, Herbert Karner, Richard Kurdiovsky und Andrea Sommer-Mathis), Herbert Karner (Hg.), Die Wiener Hofburg 1521–1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 2; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 13; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse 444), Wien 2014.

(gemeinsam mit Anna Mader-Kratky und Petra Kalousek), Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 3; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 14; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 445), Wien 2016.


Kontakt: stefanie.linsboth@oeaw.ac.at

 

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