Vom alten AKH zum Uni Wien Campus. Ausstellung in der Institutsaula

Anlässlich des 20-jährigen Bestandes des Universitätscampus im früheren Allgemeinen Krankenhaus  wurde am 5. Juni eine Ausstellung des Architekten Mag. Dr. Jalil Saber Zaimian eröffnet, der seit dem Beginn der Umbauarbeiten von Seiten der Universität Wien für die Planungen verantwortlich gewesen war.  Unter der Moderation der Architektengattin und Tänzerin Anjali Saber Zaimian begrüßte zunächst  Vizerektorin Regina Hitzenberger die Gäste. Sie plädierte dafür die Bezeichnung „altes AKH“, die bereits seit 30 Jahren Geschichte sei, endgültig zu vergessen und den „Campus der Universität Wien“ als lebendigen Ort zu feiern.

Der ab 1988 als Generalplaner mit anderen tätigte Architekt Ernst Kopper war bereits herangezogen worden, als es um die Frage ging, ob die Universität die Schenkung der Stadt Wien annehmen solle und die alten Spitalsgebäude für die neuen Zwecke geeignet seien. Nach der Bejahung dieser Frage ging es einerseits um eine behutsame bauliche Modernisierung und Ergänzung der denkmalgeschützten Substanz. Andererseits war es sein Bestreben, den Gebäudekomplex durch zusätzliche Tore zum 8. und 9. Bezirk hin zu öffnen.

Prof. Dr. Martina Pippial, die gemeinsam mit ihrem Institutskollegen Prof. Dr. Walter Krause in der Baukommission die künftigen Nutzer vertrat, lobte dieses Engagement als Ausdruck der im UOG 1975 festgelegten Mitbestimmung des universitären "Mittelbaues". Die „Erfolgsgeschichte“der Universitätserweiterung war zunächst ifür die Rossauerkaserne geplant gewesen, doch Bürgermeister Helmut Zilk hatte das alte AKH in die Diskussion gebracht, dessen Hofe 8 und 9 in der Planungsphase im Bosnienkrieg als Flüchtlingslager dienten. Dabei habe sich die Universität mit ihren Mitarbeiterinnen erfolgreich als „NGO auf Zeit“ erwiesen. Als raumplanerische Ziel des Projektes nannte sie einen Auto- und Hundefreien Raum, dessen Grünflächen Kinder und Studierende zum Sitzen einladen sollten. Die sechsjährige Planung ohne PC und Internet könne man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Das Ergebnis sei auch nach 20 Jahren noch zufriedenstellend, wenngleich es einige Wünsche an das Rektorat bzw. Christkind gäbe: Barrierefreiheit für Studierende, Urban gardening sowie „Kino unter Sternen“.

Mit dem Dank an alle Beteiligten eröffnete Institutsvorstand Univ.- Prof. Dr. Sebastian Egenhofer die Ausstellung. Diese vermittelt anhand von Fotos und Architekturskizzen einen Eindruck vom ursprünglichen Zustand sowie von der Transformation der Bauten, bietet aber auch einen Rückblick auf nicht verwiirklichte Teilprojekte, z.B. einem dem Hörsaalkomplex symmetrisch gegenüberliegenden Verantaltungsbereich. In den Vitrinen werden u.a. Architektenhilfsmittel und Zeichengeräte aus dem analogen Zeitalter der Architekturplanung sowie Publikationen zur Geschichte des Campus präsentiert. Bei österreichischem Wein und veganem persischem Buffet konnten abschließlich noch weitere Ideen für die Zukunft des Campus besprochen werden....

Friedrich Polleroß   Fotos:  René Steyer, Elia Zilberberg

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