Unsere Alumni feiern den 350. Geburtstag von Jakob Prandtauer


Nach dem Radioauftritt unserer Gastprofessorin im WS, Dr. Kerstin Merkel, im April bringt es jetzt auch unsere Lektorin MMag. Dr. Huberta Weigl zu Bekanntheit „aus Funk und Fernsehen“ im Rahmen der von ihr konzipierten Ausstellungen über Jakob Prandtauer.
Neben Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt gehört Jakob Prandtauer zu den bedeutendsten Künstlern auf dem Gebiet der österreichischen Barockarchitektur und zu seinen Hauptwerken zählen die Stifte Melk, St. Florian, Garsten sowie Herzogenburg.
Diesem Baumeister ist nicht nur das Proseminar von Frau Weigl an unserem Institut gewidmet, sondern der vor 350 Jahren in Tirol geborene Baumeister begleitet die Kunsthistorikerin schon seit längerer Zeit. Nach einem Diplomstudium an der Wirtschaftsuniversität hat die gebürtige Wienerin nämlich ihr Kunstgeschichtestudium an unserem Institut im Jahre 2002 mit einer Dissertation bei Prof. Lorenz über die Stiftsbauten Prandtauers abgeschlossen. Diese Arbeit wurde 2003 mit dem Franz-Stephan-Preis der „Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts“ ausgezeichnet. Die Preisträgerin war von 1997. bis 2007 war als Assistentin an unserem Institut beschäftigt und in dieser Zeit u.a. als Mitherausgeberin eines von Studierenden bearbeiteten Buchprojektes sowie der Festschrift für Prof. Lorenz engagiert.
Der 350. Geburtstag des Architekten bot nun den Anlass für die Stadt St. Pölten, ihren berühmtesten Bürger gleich mit drei Ausstellungen zu feiern: das Diözesanmuseum präsentiert die Sakralbauten, das Stadtmuseum zeigt die Profanbauten und das Niederösterreichische Landesmuseum (de)konstruiert das Leben einer fiktiven Frau Prandtauer. Der barocke Veranstaltungsreigen geriet geradezu zu einer Alumniparty unseres Institutes: nicht nur die Kuratorin des Landesmuseums, Dr. Elisabeth Vavra (Leiterin des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit in Krems), und die Direktoren des Diözesan- sowie des Stadtmuseums, Dr. Wolfgang Huber und Mag. Thomas Pulle, sind Absolventen der Wiener Kunstgeschichte, sondern auch die Mitkuratoren Dr. Thomas Karl (Leiter der St. Pöltner Kulturverwaltung) und Univ.-Doz. Dr. Manfred Koller (ehemals Bundesdenkmalamt) sowie der Katalogautor Mag. Andreas Gamerith.
Aus Anlass der Ausstellungen wurde jüngst auch ein Interview mit Frau Dr. Weigl vor der Kulisse des Stiftes Melk (wo ebenfalls eine kleine Jubiläumspräsentation geboten wird) gedreht. Der Kulturbericht wurde am Freitag, den 18. Mai, in der ORF-Sendung "Frühlingszeit" ausgestrahlt und ist eine Woche im Internet abrufbar. Durch ihr Erststudium zur Untersuchung historischer Bauwirtschaft und aktueller Vermarktungsstrategien gleichermaßen prädestiniert, hat Frau Dr. Weigl durch harte Praxis, in kurzer Zeit zwei Ausstellungskataloge mit hunderten Exponatbeschreibungen zu verfassen, zweifellos auch wieder für ihre beliebte Schreibwerkstatt an Erfahrung gewonnen. Bei nächster Gelegenheit sollte sie dann ja vielleicht für die Studierenden unseres Institutes Übungen in Ausstellungsmanagement und zum kunsthistorischem Plaudern vor der Fernsehkamera anbieten…

Friedrich Polleroß
Fotos: Ferdinand Bertl, UNIDAM, Huberta Weigl