Mark Niehoff

Wagnerrezeptionen in der bildenden Kunst um 1900: Melchior Lechter, Franz Stassen und Koloman Moser.

Richard Wagners Schaffen, sowohl seine Musikdramen als auch seine kunsttheoretischen Schriften, erreichten um 1900 – etwa zwanzig Jahre nach seinem Tod – den Höhepunkt ihrer Popularität. In Deutschland wurde Wagner als Nationalkünstler betrachtet und von vielen geradezu kultisch verehrt. Dieser Faszination konnten sich auch viele Künstler nicht entziehen und setzten sich in ihren Werken mit Figuren und Szenen aus den Opern auseinander. Auch Wagners Konzept des Gesamtkunstwerks spielt eine große Rolle im künstlerischen Diskurs der Zeit.
Die drei ausgewählten Künstler, Melchior Lechter, Franz Stassen und Koloman Moser, beschäftigten sich alle intensiv mit Wagner, unterscheiden sich jedoch im Grad ihrer Verehrung bzw. ihrer Kritik an ihm deutlich. Ziel des Dissertationsprojektes ist es, die künstlerische Wagnerrezeption um 1900 anhand von Gemälden, Grafiken und Glasmalereien der drei Beispielkünstler zu erforschen. Die unterschiedlichen Zugänge und ihre Umsetzung werden in einer vergleichenden Analyse deutlich gemacht. Dafür werden der jeweilige persönliche Bezug der Künstler zu Wagner und ihre Nähe zu seinen Erben und den Festspielen in Bayreuth genau betrachtet, um zu untersuchen, welche Auswirkungen dies auf ihre Werke mit Wagnerthemen hatte. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Themen Gesamtkunstwerk und Kunstreligion, die eng mit Wagners kunsttheoretischem Denken verbunden sind.

Publikationen

Franz Stassens Wagnerlithographien. Graphikzyklen in der Tradition Max Klingers?, in: Hans-Werner Schmidt und Jeanette Stoschek (Hrsg.): Max Klinger „…schon der leiseste Zwang nimmt mir die Luft.“, Schriften des Freundeskreises Max Klinger e. V., Band 4, Berlin München 2015, S. 132-146.


Kontakt: mark.niehoff@gmx.net

 

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