Stefan Albl

Pietro Testa als Maler (1612-1650)

Pietro Testa wurde 1612 in Lucca in der Toskana geboren, übersiedelte um 1628 nach Rom und begann durch das intensive Studium antiker Monumente, der Zeitgenossen und Meister der Vergangenheit, die Grundlagen einer Bildsprache zu legen, die er theoretisch fundierte und bis zu seinem Freitod im Jahr 1650 in erster Linie durch seine Radierungen bekannt machte. In der Kunstgeschichte wurde Pietro Testa bislang hauptsächlich aufgrund seiner Radierungen und Zeichnungen sowie seiner Beiträge zur Kunsttheorie des 17. Jahrhunderts untersucht. Über den Maler Pietro Testa war bislang kaum etwas bekannt. Die Arbeit untersucht die Aktivität des Barockkünstlers Pietro Testa als Maler und legt zum ersten Mal einen Corpus seiner Gemälde vor. 1970 publizierte Erich Schleier eine Liste mit „eigenhändigen“ Gemälden Testas, die siebzehn Einträge aufwies. Insgesamt fünfundreißig Gemälde werden im Werkkatalog unter chronologischen und thematischen Aspekten umfassend besprochen. Die erstmals zusammengeführten Werke der Malerei haben gezeigt, dass Pietro Testa der Malerei innerhalb Schaffens einen größeren Stellenwert beimaß als bislang angenommen. Es konnte durch die zusammengetragenen und behandelten Gemälde auch ein Beitrag zur Positionierung des Künstlers im größeren Kontext der römischen Barockmalerei geleistet werden.

Auszeichnungen und Stipendien

2011-2012 Stipendiat, Österreichisches Historisches Institut, Rom
2012-2013 Stipendiat, Fondazione Longhi, Florenz
2011 Bader Preis für Kunstgeschichte, ÖAW
2015 Hanno und Ilse Hahn Preis, Bibliotheca Hertziana
2015 Grete Mostny Preis, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Universität Wien

Publikationen

Das Fresko der Libertà Lucchese von Pietro Testa. Zwei neue Dokumente, in: Römische Historische Mitteilungen, 54. Band, 2012, S. 185-192

Poussins Freunde: Pietro Testa und Karel Philips Spierincks, in: Frühe Neuzeit Info, Jg. 24/2013, S. 29-42

Un’Orazione di Cristo nell’orto di Pietro Testa (1612-1650), in: Paragone Arte, Anno LXIV, Nr. 112 (765), Nov. 2013, S. 42-50

Teoria e Pratica nella pittura di Pietro Testa, in: Pietro Testa e la nemica fortuna. Un artista filosofo tra Lucca e Roma, a cura di Giulia Fusconi con Angiola Canevari, Rom 2014, S. 65-80

Manoscritto sulla vita di Pietro Testa, in: Pietro Testa e la nemica fortuna. Un artista filosofo tra Lucca e Roma, hg. von Giulia Fusconi con Angiola Canevari, Rom 2014, S. 443-444

Nicolò Simonelli e i suoi rapporti con Testa, Mola, Castiglione e altri, in: I Pittori del Dissenso, hg. von Stefan Albl, Anita Sganzerla, Giulia Weston, Rom 2014, S. 81-96

Pietro Testa e Socrate in Zusammenarbeit mit Angiola Canevari, in: I Pittori del Dissenso, hg. von Stefan Albl, Anita Sganzerla, Giulia Weston, Rom 2014, S. 185-201

Pietro Testas Anbetung der Hirten in Edinburgh, in: Römische Historische Mitteilungen, Bd. 56, 2014, S. 275-292

Pietro Testa e gli animali in Zusammenarbeit mit Giulia Fusconi und Angiola Canevari, in: L’altro Seicento, hg. von Dalma Frascarelli, Rom 2016, S. 145-158

Affectus Exprimit. Die Rolle der Affekte im Schaffen von Pietro Testa, in: Ars-Visus-Affectus. Visuelle Kulturen des Affektiven in der Frühen Neuzeit, hg. v. Anna Pawlak, Lars Zieke, Isabella Augart, Berlin 2016, S. 233-250.

Kontakt: Wissenschaftlicher Assistent, Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut), Rom, albl@biblhertz.it

 

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