Neue Professur für Cultural Heritage: Noémie Etienne
Neue Professur für Cultural Heritage: Noémie Etienne
Univ.-Prof. Dr. Dr. Noémie Etienne ist Kunsthistorikerin und Professorin für Cultural Heritage am Fakultätszentrum für transdisziplinäre historisch-kulturwissenschaftliche Studien der Universität Wien. Sie wird am Institut für Kunstgeschichte forschen und unterrichten. Zuvor war sie SNF-Professorin an der Universität Bern, ein Research Institute Postdoctoral Fellow und ein Andrew W. Mellon Postdoctoral Fellow an der New York University. Ihr Buch "The Restoration of Paintings: Practices, Discourses, Materiality" hatte die Geschichte der Restauration von Gemälden zum Thema. Es erschien 2012 auf Französisch, 2017 auf Englisch. In ihrer Monografie "The Art of the Anthropological Diorama" beschäftigt sie sich mit der Dar- und Ausstellung von indigenen Gemeinschaften in New York rund um 1900. Zum Thema des bewilligten Projekts veröffentlichte sie kürzlich den Artikel "Who cares? Museum conservation between colonial violence and symbolic repair" (Museum and Social Issues, 2022).
PROJEKT
Globale Konservierungsgeschichte von (im)materieller Kultur im Fokus
Museen und Sammlungen sehen sich zunehmend neuen Anforderungen gegenüber: Forderungen, Kunstwerke wieder an ihre Ursprungsländer zurückzugeben, gehören genauso dazu wie Fragen zur angebrachten Ausstellung von Sammlungen. Konservierungspraktiken verändern sich dahingehend, dass Expert*innen und Stakeholder*innen gemeinsam die geeignetsten Methoden zur Bewahrung der (im)materiellen Kultur auswählen. Darüber hinaus haben Naturschutz und Nachhaltigkeit Eingang in die Konservierung gefunden. Obwohl viele Museen Artefakte unterschiedlichster Herkunft ausstellen und sich tagtäglich mit komplexen Konservierungspraktiken auseinandersetzen, gibt es dennoch keine umfassenden Ressourcen zum Konservierungsvermächtnis, auch von indigenen Zugängen weltweit, sowie dem Konnex zwischen Konservierung und (Neo-)Kolonialismus.
NOÉMIE ETIENNE HAT EIN ERC CONSOLIDATOR GRANT FÜR IHR PROJEKT "GloCo" ERHALTEN!
Das Projekt "Global Conservation: Histories and Theories (GloCo)" befasst sich mit den fehlenden Geschichten und Theorien der Konservierung von (im)materieller Kultur vom 16. bis zum 21. Jahrhundert auf globaler Ebene. Konservierung wird als eine Reihe von kulturellen und technologischen Praktiken verstanden, die der Erhaltung und Zugänglichkeit von Kunst und (im)materieller Kultur dienen. Ziel ist, einen Ausgleich zu den Narrativen der westlichen Vorherrschaft in diesem Bereich zu schaffen und inklusivere und korrektere Geschichten zu schreiben. Die Forscher*innen berücksichtigen Möglichkeiten der Pflege von Objekten und Sammlungen innerhalb und außerhalb von Museen, heben historisches und theoretisches Wissen aus und hinterfragen die Dichotomie zwischen Anwendung und Ansicht. Sie untersuchen, wie Kolonialismus Praktiken und Diskurse der Pflege und Bewahrung beeinflusst.
Forschungsschwerpunkte und Curriculum Vitae