Geistlicher Segen. Diözesanpreis für Diplomarbeit von Monika Kus-Picco
Geistlicher Segen. Diözesanpreis für Diplomarbeit von Monika Kus-Picco
Wieder einmal kann über eine Auszeichnung einer unserer Studentinnen berichtet werden. Die 2007 abgeschlossene Diplomarbeit von Mag. Monika Kus-Picco wurde mit dem "Bischof Dr. Dr. Stefan Laszlo Preis" ausgezeichnet.
Der nach dem ersten Bischof des Burgenlandes benannte Preis wurde von der Diözese Eisenstadt im Jahre 1988 ins Leben gerufen. Er wird alle zwei Jahre für akademische Leistungen vergeben, die das Zusammenleben der Völker in Mitteleuropa, die Kirchen- und Landesgeschichte des heutigen burgenländischen Raumes oder das Wirken laienapostolischer Gruppen zum Thema haben.
Die gebürtige Wienerin Monika Kus-Picco hat sich zunächst dem Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften gewidmet. 1999 startete sie eine künstlerische Ausbildunge in Sommerkursen und Seminaren u.a. bei Prof. Hermann Nitsch. 2002 begann sie das Studium der Kunstgeschichte an unserem Institut, das sie 2007 bei Prof. Dr. Hans Aurenhammer mit einer Diplomarbeit zum Thema „Günther Domenig. Die Osterkirche in Oberwart (1966-69)“ beendete. Bei der Kirche in Oberwart handelt es sich um ein auch international bekannt gewordenes Bauwerk des „Brutalismus“, das Friedrich Achleitner als „Schlüsselbau der österreichischen Architektur nach 1945“ bezeichnet hat.
Die Diplomandin konnte aufgrund von Archivalien sowie Interviews mit dem Architekten und Vertretern der Auftraggeber den damaligen Wettbewerb rekonstruieren, an dem sich auch Friedrich Kurrent, Johannes Spalt und Ottokar Uhl beteiligt hatten. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit war die kunsthistorische Analyse der Kirche innerhalb des Oeuvres von Günther Domenig vor dem Hintergrund der Unterschiede der „Grazer Schule der Architektur“ zur zeitgenössischen Wiener Architekturszene. Die Arbeiten des Südösterreichers Domenig zeichnen sich dabei durch eine organoid-plastisch orientierte Formgebung im Unterschied zu den stärker dem Konstruktivismus verpflichteten Wiener Lösungen aus.
Für diese mit „Sehr Gut“ bewertete kunsthistorische Arbeit erhielt Frau Mag. Kus-Picco am 8. November 2008 in Eisenstadt von der „Bischof Dr. Dr. Laszlo Gesellschaft“ in Anwesenheit des Bischofs Dr. Paul Iby einen der beiden mit 500 EUR dotierten Anerkennungspreise feierlich überreicht.
Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit widmet sich die dreifache Mutter zur Zeit einer Dissertation, die das „Frühwerk“ von Günther Domenig untersuchen soll. Aus dieser Werkgruppe sind vor allem die Humanic-Filiale Alserstraße sowie die ehemalige Z-Filiale in Wien Favoriten allgemein bekannt.
Friedrich Polleroß
Fotos: Monika Kus-Picco