Baubeginn. Denkmal für Ausgegrenzte, Vertriebene und Ermordete des Kunsthistorischen Instituts der Universität Wien
Baubeginn. Denkmal für Ausgegrenzte, Vertriebene und Ermordete des Kunsthistorischen Instituts der Universität Wien
Am 5. Mai wurde mit den Fundamentierungsarbeiten für ein Denkmal vor unserem Institut begonnen. Die Idee dazu entstand bei der Feier zum 150-Jahr- Jubiläum des Instituts für Kunstgeschichte im Jahre 2004. Damals hat der frühere Londoner Kunsthändler und ehemalige österreichische PEN-Präsident Wolfgang Georg Fischer vorgeschlagen, für die in den Jahren 1934 bis 1945 ausgegrenzten, vertriebenen und ermordeten Kolleginnen und Kollegen ein Denkmal zu errichten. Das Denkmal befindet sich im Hof 9 des Universitätscampus vor dem Institut für Kunstgeschichte.
Der emeritierte Architekturprofessor Hans Buchwald hat das Denkmal entworfen. Er gestaltete es in Form eines kreisrunden Studiertisches, der in der Mitte auseinander gerissen ist. Dieser Riss soll den tragischen Bruch symbolisieren. Um den Kreis sind Stühle platziert, die einerseits nahe gerückt, d.h. "besetzt" sind, während andere entfernter und damit noch frei erscheinen. Als Symbol der kreativen Kontinuität wird ein neu gepflanzter Baum die Mitte des Denkmals markieren. Die Tafel mit den Namen der Betroffenen wird in der Lücke zwischen den auseinander klaffenden Teilen aufgestellt.
Entgegen einer ersten Schätzung von etwa zwanzig, sind inzwischen sechzig Betroffene bekannt. Im Gedenken an jene Kolleginnen und Kollegen hat man sich entschieden, die berühmten Namen nicht eigens hervorzuheben, sondern diese, in der Gesamtheit der vom gleichen Schicksal Betroffenen, alphabetisch anzuführen.
Zur Errichtung und Finanzierung des Vorhabens wurde ein gemeinnütziger Verein „Initiative Kunstgeschichte“ gegründet, dem folgende Mitglieder angehören: Wolfgang Georg Fischer (Präsident), Hans Aurenhammer, Hans Buchwald, Jörg Garms, Daniela Hammer-Tugendhat, Werner Kitlitschka, Deborah Klimburg-Salter, Hellmut Lorenz, Matthew Savage, Michael Viktor Schwarz, Friedrich Stadler, Lioba Theis und Claudia Waldstein.
Die Kosten des Denkmals werden auf ca. €50.000,- geschätzt. Die Initiatoren bitten um Spenden auf das Konto des Vereins „Initiative Kunstgeschichte“, ERSTE BANK in A-1010 Wien, Schottenring 18, Kontonummer: 288 506 834 00, BLZ: 20111, BIC: GIBAATWW, IBAN: AT52011128850683400
Kontakt: Institutsvorstand Prof. Dr. Lioba Theis
Fotos: Institut für Kunstgeschichte/Karl Pani, Hannes Unterlerchner