Hermann Julius Hermann (1869-1953)

Biographie:

Hermann Julius Hermann wurde am 12. Oktober 1869 in Wien geboren und hat das Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien 1895 mit dem Doktorat abgeschlossen. Hermann habilitierte sich 1901 als Privatdozent mit der Arbeit „Zur Geschichte der Miniaturmalerei am Hofe der Este in Ferrara. Stilkritische Studien“ für das Fach Kunstgeschichte an der Universität Wien, wo er 1921 auch zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich legte er seine „Venia legendi“ nieder.
Hauptberuflich übernahm Hermann 1898 eine Assistentenstelle am Kunsthistorischen Museum in Wien und wurde dort 1923 als Nachfolger von Julius von Schlosser zum Direktor der Sammlung für Plastik und Kunstgewerbe bestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg verteidigte Hermann die österreichischen Kunstschätze mit Erfolg gegen Ansprüche der Nachfolgestaaten der Donaumonarchie. Der Sammlung für Plastik und Kunstgewerbe schloss er 1919 den einzigartigen Bestand von 900 Gobelins an und er whrte sich erfolgreich gegen Verkaufsbestrebungen. Hermann leitete 1924-1925 als Erster Vorsitzender des Kollegiums der wissenschaftlichen Beamten sowie von 1925-1933 als Erster Direktor das Kunsthistorische Museum.
Trotz seiner Tätigkeit am KHM publizierte Hermann vorwiegend zur italienischen Buchmalerei, insbesondere aufgrund der Bearbeitung der Miniatur-Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, u.a. „Miniaturhandschriften aus der Bibliothek des Herzogs Andrea Matteo III Acquaviva“ (Wien 1898), „Die frühmittelalterlichen Handschriften des Abendlandes“ (Leipzig 1923), „Die italienischen Handschriften des Dugento und Trecento. 2, Oberitalienische Handschriften der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts“ (Leipzig 1929), „Die Handschriften und Inkunabeln der italienischen Renaissance. 3: Unteritalien, Neapol, Abruzzen, Apulien und Calabrien“ (Leipzig 1933). Aus seiner beruflichen Funktion resultierte hingegen der Aufsatz „Pier Jacopo Alari-Bonacolsi, genannt Antico“ (Wien 1910).
Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Hermann in der Volksbildung: 1921 wurde er in den wissenschaftlichen Beirat und 1929 in den Vorstand der Urania gewählt. Er verstarb am 10. Mai 1953 in Wien und wurde auf dem Hietzinger Friedhof bestattet.

Literatur:

Wikipedia

Wikiwien 

 

Archivalien:

1.    Manuskript der Rezension von Ernst Trenkler „Das livre du cuers d’amours….“ (1946) – 5 Blätter

2.    „Nicht in den Band VII/5 aufgenommen“ - Manuskripte mit Beschreibungen folgender Handschriften der ÖNB: Cod. 5542 (Alonso de Santa Cruz, 4 Seiten), Cod. 2638 (Claude Perrod, 2 Seiten), Cod. 3386 (Jacques le Boucq, 4 Seiten), Cod. 7446 (Variorum ordinum…, 5 Seiten), Cod. 8251 (Pablo Pfintzing, 4 Seiten), Cod. 90 (Julius Caesar, 3 Seiten), Cod. 2347 (Aegidius Romanus, 2 Seiten), Cod. 3450 (Notabilia ascetica, 2 Seiten), Cod. 13440 (Jacob van Maerlant, 3 Seiten), Cod. 2665 (Psalmorum …, 1 Seite), Cod. 1908 (Liber precum, 9 Seiten);
„Niederlande“: Cod. 13538 (Index, 3 Seiten), Cod. 13880 (Index, 2 Seiten), Cod. 513 (Joachimus Florensis…, 3 Seiten), Cod. 2652 (Traité héraldique, 7 Seiten), 11 Seiten), Cod. 1926 (Liber precum, 16 Seiten), Inc. 8.F.28 (François Eximenes, 2+2 Seiten), Cod. 1986 (Fragmente eines Horariums, 2 Seiten), Cod. 14270, 2 Seiten), Cod. 2003 (Horarium, 7 Seiten), Cod. 2005 (Horarium, 5 Seiten), Cod. 2659 (Sainte Marguerite, 2 Seiten), Cod. Ser. nova 4254 (Horarium, 9 Seiten), Cod. 3298 (Raoul Lefevre, 6 Seiten), Cod. 2579 (Excerpta, 5 Seiten), Cod. 3439 (Raoul Lefevre, 2 Seiten), Inc. 5.G.11 (Jacobus de Teramo, 2+2 Seiten).

3.    Mappe „II. Miniaturhandschriften Wien, Hofbibliothek“: Listen

4.    Mappe „II. Miniaturhandschriften Wien, Hofbibliothek“: Notizen

5.    Heft „Frankreich etc. Dr. Hermann Hofbibliothek (Gmeiner u. Gerlach)“: Listen

6.    Mappe: Inc. 5.F.21 (Augustinus, 3 Seiten), Cod. Phil. Gr. 23 (Ethymologicum magnum, 2 Seiten)

7.    Mappe: diverse Notizen und Exzerpte

8.    Mappe: diverse Notizen und Exzerpte

9.    Heft mit Vorlesungsmitschrift: Prof. Franz Wickhoff, Geschichte der Malerei von Constantin bis ins XI. Jahrhundert, 1892

10.    Heft mit Vorlesungsmitschrift: Prof. Alois Riegl, Kunstgeschichte des Barockzeitalters, 1895

11.    Manuskript der Dissertation „Die Miniaturen zweier Aristoteles-Handschriften in der Wiener Hofbibliothek (Philos. graec. 2 u. Philos graec. 4)“, 1895, 107 Seiten

12.    Verzeichnis der Druckschriften von HJH, 1915

13.    Dicke Mappe mit Manuskripten von Beschreibungen einzelner Handschriften  

Amtsnachlass im Archiv des KHM:

Akten des Ersten Direktors 1925-1933,
Stellungnahme zu den tschechoslowakischen Forderungen 1921

Teilnachlass in der ÖNB