Anna Frasca-Rath

John Gibson. Die Canova Rezeption in der British Community in Rom

Der Bildhauer John Gibson (1790-1866) erfreute sich zu seinen Lebzeiten außerordentlich großer Berühmtheit und betrieb in der Nachfolge von Antonio Canova und Bertel Thorvaldsen über Jahrzehnte hinweg eine der größten Bildhauerwerkstätten in Rom. Er war Mitglied elf internationaler Akademien, Gründungsmitglied der British Academy of Arts in Rom und eine Schlüsselfigur im transnationalen Austausch zwischen Italien und Großbritannien. Gibson war maßgeblich für die Verbreitung der von Canova etablierten Gattung der Idealskulptur in Großbritannien verantwortlich und avancierte dadurch zum Vorreiter einer ganzen Generation von Künstlern. Trotz seines Erfolgs zu Lebzeiten geriet der Künstler schon kurz nach seinem Tod in Vergessenheit.
Das Dissertationsprojekt setzt es sich zum Ziel, seine Rolle im transnationalen Austausch vor allem mit Blick auf die Verbreitung der Idealskulptur in Großbritannien anhand von Fallbeispielen nachzuzeichnen. Insbesondere wird dabei seine Ausbildung bei Canova, die Schlüsselrolle im künstlerischen Transfer und seine Selbstdarstellung als „letzter Canova-Schüler“ untersucht.

Auszeichnungen und Stipendien

2011-2013 Promotionsstipendium, Bibliotheca Hertziana, Rom
2016 Publication Grant, Paul Mellon Centre, London

Publikationen

John Gibson. Die Canova-Rezeption in Großbritannien, Wien (in Vorbereitung)

Da fuori Roma a Roma. Reti sociali e l’integrazione degli scultori internazionali a Roma, in: Becoming Roman. Artistic immigration in the Urbe from the Sixteenth to the Twentieth Centuries, hg. von Ariane Varela Braga & Thomas Leo True, Rom (in Vorbereitung)

John Gibsons Netzwerk. Antonio Canova, Leo von Klenze und die Polychromie, in: Cultural Transfers, Großbritannien und der Kontinent, hg. von Christina Strunck, Petersberg (im Druck)

The Gibson Gallery. I gessi di John Gibson nella Royal Academy di Londra, in: Il valore del gesso come modello, calco, copia per la realizzazione della scultura, hg. von Mario Guderzo, Bassano (im Druck)

Antonio Canova nelle lettere di John Gibson, in: Corrispondenze d’artista. Roma e l’Europa (XVIII-XIX secolo), hg. von Serenella Rolfi & Giovanna Capitelli, Mendrisio (im Druck)

Il ritratto di John Gibson nell’Accademia di San Luca, in: Quaderni di storia dell’arte dell’Università della Calabria, hg. von Giovanna Capitelli, Cosenza (im Druck)

John Gibson R.A. (1790-1866). Ausst. Kat., Royal Academy of Arts, hg. von Anna Frasca-Rath & Annette Wickham, London 2016.

Conf-Rev: Scholars’ Monuments. Historical Meaning and Cultural Significance (Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte, 24. - 26.09.2014). In: H-ArtHist, 04.12.2014. Letzter Zugriff 03.07.2016. <http://arthist.net/reviews/9060>.

Leopold Kiesling (1770-1827) tra Roma e Vienna, in: Leopold Kiesling e la natura rilevata dalle arti, Ausst. Kat., Galleria Virgilio Rom, hg. von Stefano Grandesso, Rom 2015, S. 31-38 (engl. Übersetzung: Leopold Kiesling (1770-1827) between Rome and London, S. 54-57).

Mehrere Katalogbeiträge zu August Rodin, Theobald von Oer, u.a., in: Der göttliche Michelangelo als Inspiration, Ausst. Kat., Kunsthalle Bonn, hg. von Georg Satzinger & Sebastian Schütze, München 2015.


Kontakt: Universitätsassistentin, Institut für Kunstgeschichte, Universität Wien, anna.sophie.rath@univie.ac.at

 

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