Skizzen und Entwürfe von Jalil H. Saber Zaimian ausgestellt


Vom 21. – 30. März 2012 ist in der Aula unseres Institutes eine Ausstellung der Zeichenskizzen von Jalil H. Saber Zaimian unter dem Titel „Augen und Hände eines Architekten“ zu sehen. Der 1955 im Iran geborene Architekt war Schüler von Gustav Peichl an der Akademie der bildenden Künste in Wien und ab 1995 mit dem Umbau des alten Allgemeinen Krankenhauses in den Universitätscampus befasst. Darüber hat er in Eindhoven auch dissertiert. Daneben war er regelmäßig in Indien zu Forschungszwecken und als Architekt tätig. In diesem Rahmen entstanden auch zahlreiche Architekturskizzen, von denen ein Teil jetzt ausgestellt wird. In der Einladung wird die Zeichnung als „Sprache des Architekten“ bezeichnet: „Hier verdeutlicht er seine Ideen, formuliert und präzisiert den Entwurf. Anhand der Zeichnung und der ersten Entwurfsskizzen entstehen Pläne für das Gebäude. Die Architekturskizze ist zwar eine einfache Form der Darstellung, aber doch ein komplexer künstlerischer Prozess und kann eine hohe Kunst des Zeichnens bedeuten. Eine Architekturzeichnung ist eine Form der Architekturdarstellung. Der Architekt benutzt diese Zeichnungen, um seine Ideen zu entwickeln, zu artikulieren und schließlich zu präsentieren. Eine sprachliche Umschreibung wäre sehr viel unpräziser. Die Skizze ist ein Transformationsprozess der Architektur. Einerseits von der Entwicklung einer Idee im Kopf auf das Papier gebracht und andererseits das bereits realisierte Objekt als Darstellung wieder zurück aufs Papier gezeichnet. Die Kunst der Architekturskizze ist von der Idee zur Realität und von der Realität zur Abbildung zu kommen. Architekturskizzen entstehen ohne großen Aufwand. Papier und Bleistift genügen, eventuell ein paar Buntstifte.“
Die Eröffnung der Ausstellung erfolgte am 20 März. Nach der Begrüßung durch Institutsvorstand Univ.-Prof. Dr. Sebastian Schütze, der darauf hinwies, dass der Bleistift auch heute noch von Architekten zur Fixierung erster Gedanken genutzt werde, sprach emer. Uinv.-Prof. Dr. Wolfgang Greisenegger. Er war während der Bauzeit des Campus als Dekan und auch Rektor für das Projekt zuständig und verantwortlich gewesen. Zwar habe er selber durch die Publikation der Theaterprojekte von Clemens Holzmeister eine gewisse architektonische Erfahrung sammeln können, aber für das ungewöhnliche Großprojekt gab es eigentlich keine Fachleute an der Universität und daher habe man sich den Architekten Saber Zaimian als ästhetischen "Aufpasser" geholt. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgte durch Seine Exzellenz Shri Dinkar Khullar, den Botschafter der Republik Indien in Österreich, der sich freute wieder einmal vor Professoren und Studenten sprechen zu dürfen. Denn dort finde er leichter Gehör als bei seinen üblichen Gesprächspartnern, den Diplomaten und Politikern. Nach der Vorführung eines von Dr. Saber Zaimian zusammengestellten Videofilms über den Umbau des Alten AKH zum Campus wurde schließlich auch das Buffet eröffnet. Bei persischem Wein und indischen Süßspeisen gab es dann die Möglichkeit, in kleinem Kreis weiter zu diskutieren und Bauerinnerungen aufzufrischen.
Friedrich Polleroß    Fotos: René Steyer