Der Jüdische Friedhof Währing. Seminar und Ausstellung

Denkmal für Ausgegrenzte, Vertriebene und Ermordete © Institut für Kunstgeschichte

Im Sommersemester 2008 fand am Insitut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien ein interdisziplinäres Seminar statt, an dem sich neben Historikern, Ethnologen und Judaisten auch Lehrende und Studierende der Kunstgeschichte beteiligten. Thema war der jüdische Friedhof in Währing und dessen historische sowie aktuelle Funktion als „Ort der Erinnerung“. Von unserem Institut waren Prof. Martina Pippal und Dr. Elisabeth Goldarbeiter sowie mehrere Studierende an der Lehrveranstaltung beteiligt.

Der Jüdische Friedhof der Vorstadt Währing war von 1784 bis 1880 als Begräbnisstätte der jüdischen Gemeinde in Verwendung und es wurden mindestens 8000 Menschen hier beerdigt. Unter den Bestatteten befanden sich wichtige Persönlichkeiten des Wiener Wirtschafts- und Kulturlebens wie
die Mitglieder der Familien Epstein, Königswarter, Wertheimer, Arnstein oder Mendelsohn.

Die Ergebnisse des Seminars werden in einer Ausstellung präsentiert, die vom
4. bis 21. November in der Aula des Hörsaalzentrums auf dem Campus zu sehen ist. Die Eröffnung erfolgte am 4.11. 2008. Neben einer kurzen Präsentation der Poster wurde in diesem Rahmen auch das Denkmal für Ausgegrenzte, Vertriebene und Ermordete des Kunsthistorischen Institutes in Hof 9 sowie die dazugehörige Ausstellung besichtigt. Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auch auf das ehemalige jüdische Gebetshaus des Allgemeinen Krankenhauses in Hof 6.

Begleitend zur Ausstellung gibt es auch einen Vorlesungszyklus zur Thematik.
Friedrich Polleroß