Barock nördlich der Alpen. Vorträge im Sommersemester

Die am Institut angesiedelte „Kunsthistorische Gesellschaft“ hat unter der Federführung ihres Vizevor- sitzenden Univ.-Doz. Dr. Werner Telesko für das Sommersemester 2014 einen kleinen Schwerpunkt mit vier Vorträgen zum Thema „Barock nördlich der Alpen“ organisiert. Den Auftakt macht die Leiterin des 2013 ins Salzburg Museum integrierten Barockmuseums, Frau Dr. Regina Kaltenbrunner, am 30. April 2014. Unter dem Titel „DomQuartier Salzburg – Mehr als ein Museum. Barocke Visionen einer neugeordneten Museumslandschaft“ wird sie das neue Salzburger Museumsprojekt vorstellen, das erst am 16. Mai feierlich eröffnet werden wird. Es geht dabei um einen räumlichen Zusammenschluss der um den Domplatz gelegenen Museen vom Dommuseum über die neu aufgestellte Kunstsammlung des Erzstiftes St. Peter und das Oratorium der Franziskanerkirche bis zur Gemäldegalerie in der Residenz, von wo aus wieder die Terrasse zum Domplatz zugänglich ist. Der im 17. Jahrhundert geschaffene Verbindungsweg war durch die verschiedenen Eigentümer getrennt und erst nach langwierigen Verhandlungen und Umbauten wieder zugänglich gemacht worden.

Am 21. Mai wird Dr. Björn Statnik von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg über den an der Wiener Akademie ausgebildeten bayerischen Bildschnitzer Ignaz Günther, über den er im Rahmen eines DFG-Projektes arbeitet, referieren. Im Zentrum stehen „barocke Retabel-Konzepte eines Wiener Akademie-Absolventen an der Schwelle zum Klassizismus“.
Am 28. Mai ist der Architekturspezialist Dr. Meinrad von Engelberg von der Technischen Universität Darmstadt am Wort, der 2013 in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft ein Überblickswerk zur Architektur der Neuzeit veröffentlicht hat. Er wird den ebenfalls bayerischen Architekten Johann Michael Fischer (1692-1766) vorstellen und der Frage nachgehen, ob man bei dessen Werk von Rokoko-Architektur sprechen kann.
 
Den Abschluss der kleinen Serie bildet am 4. Juni der Vortrag von Ralph Miklas Dobler, der seit 2004 Assistent an der Bibliotheca Hertziana/Max Planck Institut für Kunstgeschichte in Rom ist. Bis zu seiner Dissertation hat er sich mit barocken Dekorationen in Passau und Rom beschäftigt, während seine 2013 an der Universität Bonn eingereichte Habilitation den Kunstbeziehungen zwischen dem nationasozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien gewidmet war. Mit seinem Wiener Vortrag „Von Rom nach Österreich – Der Bildhauer Ercole Ferrata und seine Werkstatt“ kehrt er sozusagen zu seinem früheren Forschungsschwerpunkt zurück. Der Bezug zu Rom verklammert diesen Beitrag mit dem ersten des Zyklus, bei dem es um das österreichische „Rom des Nordens“ geht.

 

Friedrich Polleroß    Fotos: UNIDAM