Reine Frauensache?

19.06.2019

Frühe Habsburgerinnen und ihre Sammlungen

Dagmar Eichberger (Wien/Heidelberg)

Moderation: Friedrich Polleroß

Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit
in Kooperation mit Geschichte am Mittwoch
19. Juni 2019, 18.30–20.00 Uhr

Universität Wien, Institut für Geschichte, Universitätsring 1
1010 Wien, Hörsaal 3

Die Beschäftigung mit Habsburgerinnen des 16. Jahrhunderts –vor allem Margarete von
Österreich und ihren drei Nichten, Maria, Eleonore und Katharina, –hat in den letzten
Jahrzehnten deutlich an Gewicht gewonnen. Der Vortrag beleuchtet die Frage, inwiefern diese
Themen über das rein akademische Format hinaus in der Öffentlichkeit Niederschlag gefunden haben. Die in der Fachliteratur publizierten Ergebnisse gaben Anlass zu drei Sonderausstellungen (Mechelen, Brou, Innsbruck) und nahmen Einfluss auf die Neukonzeption von drei Dauerausstellungen.
Nach der Veröffentlichung der Monographie zur Sammlung Margaretes von Österreich, erlebte ihre ehemalige Residenzstadt Mechelen unter dem Thema „Stadt in Frauenhänden“ eine Flutwelle von Aktivitäten, inklusive der Sonderausstellung “Women of Distinction. Margaret of York and Margaret of Austria”.

2012 rückte die neu ausgerichtete Kunstkammer im Kunsthistorischen Museum zum ersten
Mal eine Habsburgerin ins Blickfeld. Das Museum Monastère royal de Brou in Bourg-en-Bresse veranstaltete 2018 eine Sonderausstellung zu diesem Themenkreis und gliederte den Wohntrakt Margaretes in den Museumsbereich ein. Das neu eröffnete belgische Museum Hof van Busleyden widmet der Generalstatthalterin ebenfalls mehrere Räume. Zuletzt fand in Schloss Ambras in Innsbruck eine Sonderausstellung zum Thema “Frauen. Kunst und Macht. Drei Frauen aus dem Hause Habsburg “statt. Die beiden Gastkuratorinnen, Annemarie Jordan Gschwend und Dagmar Eichberger, betonten hierbei die Rolle der drei Frauen innerhalb des erweiterten Familiennetzwerks.

Zur Vortragenden: Eichberger promovierte über Jan van Eyck und habilitierte sich mit einer Arbeit zur Sammlung und zum Mäzenatentum Margaretes von Österreich. Ihre internationale Lehrtätigkeit konzentrierte sich auf die nordalpine Kunst des 15. bis 17. Jahrhunderts.
Ihre jüngsten Publikationen umfassen Themen wie Typologie in der Frühen Neuzeit (mit S. Perlove), Der Künstler am Hof und in der Stadt (mit P. Lorentz), Marienverehrung und Altes Testament in der Kunst des 16. Jahrhunderts.

Bildausschnitt rechts: © Kunsthistorisches Museum
Zum Vergrößeren bitte auf das Bild klicken

-> zur Einladung