Netzkunst arbeitet häufig medienspezifisch mit Topologie, Kultur oder Funktionalität des Internet. Sie erlaubt, alternative Zugänge und Umgangsweisen mit dem World Wide Web kennenzulernen, die zugleich die Normativität kommerzieller Browser offenlegen. Diesem Potenzial für Innovation und Diversität steht das Schreckgespenst der Obsoleszenz gegenüber, welche die Materialität dieser Kunstwerke betrifft. Sie sind nur so stabil, wie die soziotechnologische Infrastruktur, auf der sie basieren. Dies resultiert mitunter in forcierten Format- bzw. Genrewechseln, unbezahlter Kulturarbeit seitens der Kunstschaffenden und in Notfallstrategien seitens der Kunsthistoriker*innen. Der Vortrag diskutiert, wie angesichts dieser volatilen Situation die Basis dessen, was gegenwärtig an Kulturproduktion im Internet stattfindet, möglichst breit an die Nachwelt übermittelt werden kann.