Prof. Klimburg-Salter Forschungs-Österreicherin des Jahres 2007

Seit mehreren Jahren ehrt die Tageszeitung „Die Presse“ ÖsterreicherInnen, die herausragende Leistungen in den Bereichen Creative Industries, Forschung, Humanitäres Engagement, Kulturmanagement und Wirtschaft erbracht haben. Bei der Vorauswahl für den diesjährigen Preis Austria '07 wurde Frau Prof. Deborah Klimburg-Salter, die stellvertretende Leiterin unseres Institutes, in der Abstimmung der Leser als eine der drei KandidatInnen in der Kategorie Forschung gewählt. Die Kunsthistorikerin war den Lesern der „Presse“ im Artikel „Forschung zwischen Taliban und Dalai Lama“ am 29. August 2007 vorgestellt worden. Bei der großen Austria07-Gala am 22. Oktober 2007 wurde sie nun unter den drei Besten ihrer Kategorie zur Österreicherin des Jahres gewählt.
Deborah Klimburg-Salter wurde in Florida geboren und promovierte 1976 an der Harvard University. Von 1978-85 war sie Assistentin der der University of California in Los Angeles, und neben einer Tätigkeit in Italien arbeitete sie seit 1985 in Wien. Ihren Forschungsschwerpunkt bildet die Kunst der Klöster am Himalaya. 1996 übernahm sie die Professur für außereuropäische Kunstgeschichte an unserem Institut. Das Engagement der Asienspezialistin in der Forschungs- und Wissenschaftspolitik gipfelte 2006 in der Einrichtung einer unter ihrer Leitung stehenden Forschungsplattform „Center for Interdisciplinary Research and Documentation of Inner and South Asian Cultural History“ (CIRDIS) sowie in dem 2007 vom Forschungsfonds hoch dotierten nationalen Forschungsnetzwerk „Cultural History of Western Himalaya“. Mit besonderer Begeisterung widmet sich Prof. Klimburg-Salter der Erhaltung alter Bauten bzw. Museumsobjekte insbesondere in dem vom Kulturkampf und Kriegswirren bedrohten Afghanistan sowie in Tibet, und seit 2003 ist sie auch Mitglied des entsprechenden Komitees der UNESCO. Der Erhaltung von Kulturgut hat sich auch das von Prof. Klimburg-Salter gegründete „Western Himalaya Archive“ verschrieben, das Dias sowie Fotos zur Kunst dieser Region sammelt und in digitaler Form im Internet zugänglich macht. Diese Materialerfassung und Grundlagenforschung im wahrsten Sinne des Wortes bildet ja erst die Voraussetzung für weiterführende kunsthistorische Forschungen. Dafür müssen jedoch auch die entsprechenden Fachleute ausgebildet werden, die mindestens eine der orientalischen Sprachen beherrschen. Seit 1996 konnte Frau Prof. Klimburg-Salter sogar schon eine Dissertantin – Frau Dr. Verena Widorn - ausbilden, die inzwischen selbst unterrichtet. Die Ergebnisse des 2006 abgeschlossenen FWF-Forschungsschwerpunktes "The Cultural History of Western Himalaya" wurden 2007 im renommierten, 1683 in Leiden gegründeten Verlag Brill unter dem Titel "Text, Image and Song in Transdisciplinary Dialogue" veröffentlicht.
Am 31. Oktober wurde die Auszeichnung am Institut für Kunstgeschichte gefeiert, und Frau Prof. Klimburg-Salter bedankte sich für die Glückwünsche.
Friedrich Polleroß