Barocker Kosmos.

Neues Buch über Stift Altenburg mit kräftiger Institutshilfe

Am 9. März wurde in der barocken Bibliothek von Stift Altenburg, die der Kunsthistoriker Hans Tietze als schönsten Bibliotheksraum Österreichs bezeichnet hat, ein neues Buch zur Geschichte und Kunst des 1144 gegründeten Waldviertler Benediktinerstiftes präsentiert. Dessen kunsthistorische Texte stammen ausschließlich von Mitgliedern und Dozenten unseres Institutes. Die im Brandstätter-Verlag erschienene Monographie bietet einen Überblick über die Stiftsgeschichte und den aktuellen Zustand des Konventes sowie eine erstmalige Zusammenfassung des Wissensstandes über die in den letzten Jahrzehnten ergrabene mittelalterliche Burg- und Klosteranlage. Den Schwerpunkt bildet aber das von Josef Munggenast ab 1729 erbaute barocke Stift mit den zahlreichen Fresken, unter denen sich einige Hauptwerke von Paul Troger befinden. Der neben dem Altenburger Prior als Herausgeber fungierende Dozent Werner Telesko steuerte selbst Beiträge zum mittelalterlichen Kunstbesitz sowie zur Ikonographie der Stiftskirche und Bibliothek bei. Der Großteil der Beiträge stammt jedoch von dem  Altenburger „Genius loci“ Andreas Gamerith, der nicht nur die Räume des 17. Jahrhunderts, die berühmte Krypta, die Sakristei sowie den Prälatur- Kaiser- und Gasttrakt beschreibt, sondern auch die beteiligten Künstler vorstellt. Friedrich Polleroß widmete sich – wie schon in seiner Aufnahmearbeit – dem Marmorsaal mit dem luftigen Trogerfresko, und unser Lektor Herbert Karner erläutert die Sala Terrena sowie den Bibliotheksvorraum. Das mit zahlreichen Farbfotos illustrierte handliche Werk eignet sich also auch als Führer zur Besichtigung des Stiftes und ist um 29 Euro im Buchhandel bzw. beim Verlag erhältlich.
Die Publikation des schon mehrmals für seine „schönsten Bücher Österreichs“ auszeichneten Verlages ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Expertise unseres Institutes auch außerhalb des „wissenschaftlichen Elfenbeinturmes“ der Universität gefragt ist. Dies beweist auch der vor einem Jahr von Prof. Lorenz und Frau Dr. Weigl gemeinsam mit Studierenden verfasste Band über das barocke Wien, von dem inzwischen aufgrund der großen Nachfrage vom Imhof-Verlag eine zweite Auflage gedruckt werden musste.
Friedrich Polleroß