Teuerstes Gemälde der Welt von unserem Absolventen Tobias Meyer versteigert


Am 3. Mai 2012 wurde in einer weltweit Aufsehen erregenden Auktion die letzte in Privatbesitz befindliche Version von Edvard Munchs „Der Schrei“ zum neuen Rekordpreis von fast 120 Millionen Dollar versteigert. Ebenso wie bei einigen der vorhergehenden Preisrekorde auf dem internationalen Kunstmarkt lag die Versteigerung in den Händen unseres Absolventen Tobias Meyer, der als Chef-Auktionator bei Sotheby's inzwischen Prädikate wie  "James Bond des Kunstmarkts" , „elegantester Auktionator“ sowie „Seller of the Century“ verliehen bekommen hat und sogar dem Wallstreet Journal einen biographischen Artikel Wert war.

Der Kunsthistoriker wurde 1963 in Frankfurt am Main geboren und übersiedelte im Alter von 14 Jahren mit seinen Eltern nach Wien. Bereits 1981 nach der Matura absolvierte er den „Art Appreciation“-Kurs bei Christie’s. Ab 1983 arbeitete er neben dem Studium der Kunstgeschichte an unserem Institut bei der  Wiener Kunsthandlung Bednarczyk. 1988 schloss er sein Studium mit der Diplomarbeit „Die Entwicklung des Wiener Kinetismus und der Beitrag Otto Erich Wagners“ bei Prof. Dr. Peter Haiko ab. 1989 ging Meyer als Trainee nach London zu Christie’s. 1992 wechselte er von dort zum Erzrivalen Sotheby’s. Seinen Durchbruch erreicht er mit dem Verkauf eines Gemälde von Gerhard Richter für die damalige Rekordsumme von 590.000 Dollar. Seit 1997 ist Tobias Meyer weltweiter Direktor der Abteilung für Moderne Kunst bei Sotheby’s und 2004 wurde er zum Principal Auctioneer ernannt. Seit damals kamen einige der teuersten Kunstwerke der Welt unter seinen Hammer, darunter von Picasso der „Junge mit Pfeife“ (2004 um 104 Millionen Dollar) und „Dora Maar mit Katze“ (2006 um 95 Millionen).

2010 kündigte Meyer in seinem Wiener Vortrag ein weiteres Ansteigen der Preise an und erklärte über sein Studium an unserem Institut „Gott sei Dank habe ich in Wien studiert; auch wenn das kunsthistorische Institut in den 70ern verstaubt war, war es eine tolle Ausbildungsstätte!“

Friedrich Polleroß   Foto: Sotheby's